Küche oder Konferenz:
Gibt es echte Wahlfreiheit für Mütter?
Podiumsdiskussion
Abschluss der Reihe Frauenrollen – Mutterbilder (3/3)
2. Juli 2014, 19:30 Uhr
Location: Gutenbergmuseum, Liebfrauenplatz 5, 55116 Mainz
In unserer hochgradig individualisierten Gesellschaft werden die unbestreitbar vorhandenen Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft an die einzelne Frau delegiert. Wie aber können wirklich greifende strukturelle Lösungen aussehen? Welche Rolle spielt dabei die Unternehmenskultur in Deutschland? Und schlussendlich: Gibt es echte Wahlfreiheit für Frauen? Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft sowie verschiedener Frauenorganisationen diskutieren über die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Kabarettistische Eröffnung des Abends: Inka Meyer
Es diskutieren:
- Vera Reiß, Staatssekretärin des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
- Prof. Dr. Susanne Rank, Professorin für BWL, Personal Management & Change Management, FH Mainz
- Claudia Müller, Leiterin HR Marketing, Schott AG
- Birgit Kelle, Journalistin, Buchautorin, Vorsitzende des Vereins “Frau 2000plus”
- Natalie Gaal, Inhaberin Hebammenpraxis Herztöne Mainz, Landessprecherin Rheinland-Pfalz des “Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V.” (BfHD), 4 Kinder
Der Abend ist offen für alle! Um Anmeldung bis zum 01. Juli 2014 wird gebeten.
Über die dreiteilige Veranstaltungsreihe
Frauenrollen – Mutterbilder
Schön, schlau und unabhängig sollen sie sein, die Frauen von heute. Zumindest, wenn es nach der Mehrheit der Männer geht. Erfolg im Beruf erwarten nicht nur die Männer von ihren Frauen, diese streben ihn auch selbst – jung und emanzipiert wie sie häufig sind – an. Kommt aber das erste Kind, gehen die meisten Frauen zurück zu Familie und Herd. Und auch nach dem Wiedereinstieg tragen die Frauen einen Großteil der Haushaltsarbeit und Kinderbetreuung. Dagegen ist so lange nichts zu sagen, wenn das der Wunsch der Frau ist. Häufig ist es aber so, dass Frauen nicht wirklich eine Wahl haben. Immer noch wird davon ausgegangen, dass Frauen zuhause bleiben, Haushalt und Familie managen und beruflich zurückstecken. Den Ansprüchen gegenüber dem eigenen beruflichen Fortkommen wollen sie aber auch genügen. Fast scheint es, als können sie es nicht richtig machen: 'Rabenmutter' oder 'Heimchen am Herd' – was kann man da schon wählen?!
Jenseits aller Polemik steckt hinter diesem Konflikt ein gesellschaftsstrukturelles Problem: 'Es fehlen neue Rollenbilder', so die Frankfurter Soziologin Helma Lutz. Gleichzeitig gibt es aber eine Flut an Mutterbildern, mit denen sich Frauen konfrontiert sehen. Hier eine eigene Position zu finden, fällt vielen Frauen schwer – oft zu Lasten eigener Bedürfnisse. Amerikanische Soziologinnen sprechen bei der Emanzipation von einer zum Stillstand gekommenen Revolution: Im Wirtschaftsbereich wurde einiges für die Frauen erreicht, Zuhause aber greifen alte Rollenbilder. Von daher lohnt die Frage: Wie werden Frauenrollen und Mütterbilder definiert und vor allem: Von wem und aus welchem Grund? Ist dies klarer, fällt es Frauen auch leichter, sich von überkommenen Konstruktionen zu lösen und eine eigene Haltung zu entwickeln.
Die BusinessMoms laden zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe ein, die sich intensiv und aus verschiedenen Blickwinkeln mit Frauenrollen – Mutterbildern befasst. Wir treiben so den Diskurs über Rollenvorstellungen und Geschlechterbilder voran und öffnen Frauen Räume, ihre ganz persönlichen Rollenbilder zu entwickeln.
